Monatsinspiration August: Happy Shoulder – Happy Heart Yoga für eine gelöste Schulter- Nackenregion

Unsere Schultern sind Tore zu unserem Körper und gleichzeitig ein Barometer für unsere emotionale, mentale Stimmung. Viele umgangssprachliche Redewendungen zeugen davon, dass wir uns „zu viel auf die Schultern geladen haben“ oder die „Schultern hängen lassen“, und wen wundert es, dass wir dann „starke Schultern zum Anlehnen“ suchen.

Die Schultern bilden die Aufhängepunkte für unsere Arme. Sie stellen die Verbindung zwischen dem Herz und den Händen her. Aktivitäten mit Herzensqualität wie berühren, umarmen oder jemandem helfen sind Ausdruck des Herzchakras. Die Hände verleihen so – durch die Verbindung der Schultern – unserem Herz Ausdruck.

Yoga ist eine wunderbare Methode, die Beweglichkeit und Kraft deiner Schultern zu trainieren – und so nicht nur präventiv Schulterproblemen entgegenzuwirken und krankhafte Veränderungen zu heilen, sondern auch auf psychisch-emotionaler Ebene die sprichwörtliche Last von deinen Schultern zu nehmen. Aber auch so manche(n) Yogini plagen dauerhaft oder immer wieder Schulterprobleme und Verspannungen, die sie trotz regelmäßiger Yogapraxis nicht loswerden. Die Ursache liegt meistens in falschen Bewegungsmustern.

Das komplexe System Schulter

Wenn wir von der Schulter sprechen, meinen wir damit eigentlich ein komplexes System bestehend aus dem Schultergürtel und dem Schultergelenk.

Der Schultergürtel wiederum besteht aus den Schulterblättern, den Schlüsselbeinen und dem Brustbein. Die Schlüsselbeine stellen mit dem Schlüsselbein-Brustbein-Gelenk (Sternoclavicular-Gelenk) die einzige kleine knöcherne Verbindung zum Rumpf her. Das Schultergelenk wird von der Gelenkpfanne, die ein Teil des Schulterblatts ist, und dem Oberarmkopf gebildet. Beide Anteile der Schulter müssen in ihrer Arbeitsweise exakt aufeinander abgestimmt sein, um einen reibungslosen Bewegungsablauf zu garantieren.

Aus den ehemals stabilen Vorderbeinen unserer vierbeinigen Vorfahren hat die menschliche Evolution ein enorm bewegliches Greifwerkzeug hervorgebracht. Unser Brustkorb wurde breiter und die Schulterblätter wanderten von den Seiten des Körpers auf den Rücken. Die Schultergelenkspfanne richtet sich dadurch seitlich aus und schafft so die Voraussetzung für die hohe Beweglichkeit.

Das Schultergelenk ist zwar das beweglichste Gelenk des Menschen, benötigt aber für viele Anforderungen ebenso Stabilität und Kraft. Der Kraftüberträger zwischen Arm und Rumpf ist das Schulterblatt. Ist der Schultergürtel genau mittig auf dem querovalen Brustkorb abgelegt, bestehen gute Chancen, dass auch die Schulterblätter ihre optimale Position finden und die Kontaktstabilität zum Rumpf auch bei Kraftentfaltung erhalten bleibt.

Dieser scheinbar völlig gegensätzlichen Anforderung von Kraft und Stabilität bei gleichzeitiger Beweglichkeit zu entsprechen, gelingt nur bei exakter Bewegungskoordination. Die Natur hat uns dafür alles mit auf den Weg gegeben, wir müssen es nur nutzen.

Was tun, wenn die Schulter schmerzt?

Glücklicherweise kommen Schmerzen im Schulterbereich oft von Verspannungen – Yoga hilft hier im aktuen und auch im chronischen Fall sehr gut. Auch die innere Entspannung, die durch den Stressabbau beim Yoga und die geistig und emotional beruhigende Wirkung von Yoga entsteht, wirkt lindernd.

Psychische Faktoren scheinen häufig auf die Schulter-Nacken-Partie einzuwirken und verstärken die Probleme. Manchmal sind dies bekannte, manchmal aber auch unbewusste Faktoren. Sie zu verändern, benötigt teilweise intensive Analysen und viel Zeit. Indem man seine Aufmerksamkeit und Aktivität auf das bewusste körperliche Aufarbeiten der Verspannungen und der Fehlzentrierung richtet, gewinnt man auch Einblick in und Einfluss auf die inneren seelischen Prozesse, die zugrunde liegen. Mit der körperlichen Aufarbeitung des Problems kann man jederzeit beginnen und so eine Veränderung zum Positiven einleiten und vorantreiben.

Schmerzen in der Schulter sind aber auch dann vorprogrammiert, weil die Bizepssehne eingeklemmt werden kann und es eng wird unter dem Schulterdach. Eine Umkehr der anatomisch vorgegebenen Rotationsrichtungen führt immer zu Verspannungen, Verschleiß und Schmerzen.

Die Positionierung des Schultergürtels und der Schultergelenke spielt in allen Asanas, nicht nur bei Stützpositionen eine Rolle. Sie beeinflusst die Haltung des Nackens und den Spannungsgrad der Schulter-Nackenmuskulatur ebenso wie die korrekte Ausrichtung der Wirbelsäule. Ebenso können eine zu runde Brustwirbelsäule und ein Knick im Nacken einen negativen Einfluss auf die Schultern haben, weil dadurch die Schulterblätter nicht flach auf der Rückseite des Körpers abgelegt werden können und keine Stabilität mehr finden.

Die Mobilisation der Brustwirbelsäule und der Rippen durch Rückbeugen und Twists steht daher am Anfang jeglicher Bemühungen, um Veränderungen im Schulter-Bereich zu bewirken. In der Regel sind sie sogar noch dann möglich, wenn die Schulter sehr schmerzhaft und bewegungseingeschränkt ist.

Es lohnt sich, gleich rechtzeitig zu reagieren, wenn erste Beschwerden auftreten. In diesem Stadium kann man durch Erlernen einer anatomisch korrekten Bewegungskoordination sehr schnell sehr viel erreichen. Dominieren allerdings der Schmerz und die Bewegungseinschränkung, solltest du auf die gewohnte Yogapraxis mit Sonnengrüßen und Stützstellungen verzichten. Jede weitere Reizung des Gelenks verschlimmert das Problem und verlängert die Zeit des Leidens. Jetzt ist kompetente und professionelle Hilfe gefragt.

 

Die Schulter in der Yogapraxis

In der Behandlung ebenso wie in der Yogapraxis geht es immer um die Positionierung der Schultern und um Gelenkzentrierung. Ohne Zentrierung läuft kein Gelenk rund, und die Kraftübertragung wird ineffizient. Erst das ermöglicht es uns, unseren variantenreichen, dreidimensionalen Aktionsradius der Arme im Sinne der hohen Beweglichkeit für Armpositionierungen im Yoga und im Alltag beziehungsweise Kraft und Stabilität zum Beispiel beim Praktizieren von Stützstellungen. Das Geheimnis, mit stabilen Armen und Schultern stützen zu können, liegt primär nicht an der Kraft in der Muskulatur, sondern in der Anordnung, also der Ausrichtung der Knochen. Hier gibt es zwei wichtige Kriterien:

  1. Die Schulterblätter liegen breit und großflächig auf dem Rücken auf.
  2. Die Kugel des Oberarmkopfs steht zentriert in der Schultergelenkspfanne.

In unseren Yogastunden im August werden wir ein besonderes Augenmerk auf eine gesunde Schulterposition legen.

Freue dich auf viele herzöffnende, entspannende Yogastunden!

Love❤️

Katharina

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