Monatsinspiration Februar – CHAKRAS

Wenn du schon eine Weile Yoga machst, hast du bestimmt schon einmal von den Chakras / Chakren gehört. Doch was sind Chakren und wie viele Chakren gibt es im Yoga? Hier erklären wir es dir.

WAS SIND CHAKRAS?

Das Sanskrit (alte indische Sprache) – Wort „Chakra“ bedeutet sinngemäß „Rad“ oder „Scheibe“. In Yoga, Meditation und Ayurveda beschreibt dieser Begriff die Energieräder im Körper. Im Yoga geht man davon aus, dass der menschliche Körper sieben Chakren hat, die man sich als Knotenpunkte verschiedener Energiekanäle vorstellen kann. Unsere Lebensenergie, Prana genannt, fließt durch diese Kanäle, die Nadis heißen.  Der Geist spiegelt sich in diesen Rädern wider, was wiederum Einfluss darauf haben soll, wie wir die Realität auf Grundlage unserer Ängste, Wünsche und Abneigungen wahrnehmen. Außerdem soll sich dies auch in physischen Symptomen äußern.

Demzufolge ist jedes der 7 Chakren für unterschiedliche Verhaltensweisen und Werte um Leben zuständig. Dazu zählen etwa Sicherheit, Kommunikation, Mitgefühl und Liebe. Außerdem sollen die Chakren verschiedene Körpersysteme und Sinne regulieren. Jedes Chakra ist auch einem der Fünf Elemente zugeordnet und wird durch eine Farbe des Regenbogens dargestellt.

Ist die Energie in einem der Chakras blockiert – aufgrund schlechter Gewohnheiten oder schädlicher Umwelteinflüsse – kann dies zu emotionalem, mentalem oder sogar physischem Ungleichgewicht führen. Dies wiederum kann sich in Symptomen wie Angst, Lethargie, Verdauungs- oder anderen Gesundheitsproblemen äußern. 

 

DIE 7 CHAKREN UND IHRE BEDEUTUNG 

Wurzel-Chakra (Muladhara) 

Das Wurzel-Chakra befindet sich am Ende der Wirbelsäule und bildet die Basis unseres Energiesystems. Es ist die Grundlage für unser Dasein und unsere körperliche Gesundheit. Es hilft uns, uns sicher, verbunden und umsorgt zu fühlen. Außerdem bestimmt es unsere Instinkte wie Hunger, Sex und Schlaf sowie unseren Überlebensinstinkt. Außerdem steht Muladhara Chakra mit dem Element Erde in Verbindung und unterstreicht dessen erdenden Eigenschaften. Die Farbe dieses Chakras ist Rot. Wenn das Wurzel-Chakra aus dem Gleichgewicht geraten ist, drückt sich dies in Dysbalancen im Körper aus, führt zu Ängsten und beeinträchtigt das Sicherheits- und Zugehörigkeitsgefühl. Ist dieses Chakra jedoch ausgeglichen, fühlen wir uns zuversichtlich, sicher und geerdet. Yogahaltungen, die dir dabei helfen, das erste Chakra ins Gleichgewicht zu bringen, sind Asanas, die für Erdung und Stärke in den Beinen sorgen, wie z. B. die Berghaltung, alle Kriegerposen und Gleichgewichtsübungen. Dadurch kannst du dich mit der Energie der Erde über die vier Punkte deiner Füße verbinden und diese Energie nach oben schicken, um den gesamten Körper zu nähren.

 

Sakral-Chakra (Svadhishthana)

Das zweite Chakra, Svadhishthana Chakra genannt, befindet sich im Becken. Es ist dein Zentrum der Selbstentfaltung, deiner Emotionen und des Genusses. Es bestimmt deine Wünsche und Vorlieben und beeinflusst Fortpflanzung und Lebensfreude.Da das Sakral-Chakra mit dem Element Wasser in Verbindung steht, teilt es die gleichen fließenden Eigenschaften. Die zugehörige Farbe des Regenbogens ist Orange. Wenn dieses Chakra blockiert ist, empfindest du Anhänglichkeit und bist anfällig für alle möglichen Süchte. Vielleicht fühlst du dich deshalb sexuell und emotional frustriert und es fehlt dir an Motivation, Leidenschaft im Leben zu finden. Ist das zweite Chakra jedoch im Gleichgewicht, fällt es dir leichter, eine Verbindung zu anderen aufzubauen und Freude im Leben zu finden. In Bezug auf die Asanapraxis, sind Drehhaltungen wie das gedrehte Dreieck geeignet, da sie die Bauchorgane massieren und die Durchblutung im Becken fördern. Außerdem helfen dir Hüftöffner wie Malasana, die (gedrehte) Eidechse oder der gebundene Winkel, die Aufmerksamkeit in dieses Energiezentrum zu lenken.

 

Solar-Plexus-Chakra (Manipura)

Das dritte Chakra, Manipura Chakra, sitzt in der Nabelregion und leuchtet in strahlendem Gelb. Es ist der Kern deiner Identität, deines Egos und deiner Persönlichkeit. Es unterstützt dich dabei, deine Willenskraft und Bestimmung zu finden. Auf körperlicher Ebene reguliert das Solar-Plexus-Chakra die Verdauung, Sehkraft und Bewegung.  Es gilt außerdem als das Prana-Zentrum des Körpers und ist als solches mit dem Element Feuer verbunden und hat die gleichen transformierenden und hitze-generierenden Eigenschaften. Ein unausgeglichenes Manipura Chakra kann zu geringem Selbstbewusstsein und erhöhtem Stress führen. Wenn das Solar-Plexus-Chakra ausgeglichen ist, fühlst du dich zuversichtlicher und selbstsicherer. Da sich dieses Chakra im Bauch befindet, sind alle Yogaposen, die diesen Bereich stärken, perfekt geeignet, um den Rumpf zu aktivieren und das innere Feuer zu entfachen. So kannst du Energieblockaden und -ungleichheiten auflösen. Dazu zählen sämtliche Bauchmuskelübungen wie z. B. das Boot, aber auch Drehhaltungen. Und was könnte besser geeignet sein, Hitze im Körper zu erzeugen, als Sonnengrüße?

 

Herz-Chakra (Anahata)

Das vierte Energiezentrum befindet sich in der Brustwirbelsäule in der Nähe des Herzens und der Lungen und heißt Anahata Chakra. Es wird durch die Farbe Grün dargestellt und ist der Sitz des eigenen Selbst. Es steht in Verbindung mit dem Element Luft und bestimmt den Tastsinn und schafft eine Verbindung zu deinen Mitmenschen und erzeugt Mitgefühl, Großzügigkeit und Respekt. Ein ausgeglichenes Herz-Chakra ermöglicht es dir, Liebe zu geben und zu empfangen und deine eigene Spiritualität zu entwickeln. So kannst du Liebe für dich und andere empfinden und intime Beziehungen eingehen. Es ist dein Zugang, mehr Liebe in dein Leben zu lassen. Ungleichgewicht in diesem Chakra kann dazu führen, dass du die Verbindung zu anderen verlierst und Gefühle wie Ärger und emotionale Kälte hervorrufen. Yogahaltungen, die dein Herz und deinen Brustkorb öffnen, können mehr Licht in dein Anahata Chakra bringen und die Energiezentren des Herzens öffnen. Dazu zählen Rückbeugen wie die Kobra (Bhujangasana) und das Kamel (Ustrasana), aber auch kraftvolle Posen wie Wild Thing (Camatkarasana) und Adler (Garudasana).

 

Hals-Chakra (Vishuddha)

Das fünfte Chakra hat seinen Sitz im Hals und regelt als solches Stimme, Sprache und Hören. Gekennzeichnet durch die Farbe Blau ist Vishudda Chakra mit dem Element Raum verbunden und soll die Hormondrüsen regulieren und somit auch den Stoffwechsel.  Das Hals-Chakra ist dein kreativer Ausdruck und hilft dir dabei, aufrichtig mit dir und anderen zu sprechen und zu kommunizieren. Dadurch kann es erhebliche Auswirkungen auf deine Originalität haben sowie auf dein Selbstvertrauen, die Wahrheit zu sagen und allgemein in der Öffentlichkeit zu sprechen. Energieblockaden in diesem Chakra können deinen authentischen Ausdruck beeinträchtigen und zu Problemen mit Kommunikation und Nahrungsaufnahme führen. Vielleicht bekommst du sogar Probleme mit den Ohren, der Nase oder dem Hals und fühlst dich in deiner Kreativität beeinträchtigt.  Ist das Vishuddha Chakra andererseits im Gleichgewicht, kannst du selbstsicher deine Kreativität und die lebensbejahenden Aspekte deiner Selbst ausleben. Yogaposen, die die Halsregion stimulieren wie der Schulterstand (Salamba Sarvangasana), die Brücke (Setu Bandha Sarvangasana), der Pflug (Halasana) und der Fisch (Matsyasana) unterstützen dich dabei, dein Hals-Chakra freizumachen. Da das Hals-Chakra der Ort der Kommunikation ist, könnte vielleicht der Eindruck entstehen, dass es nur ums Sprechen geht. Doch eigentlich geht es vielmehr ums Hören.

 

Stirn-Chakra (Ajna)

Das sechste Chakra, Ajna Chakra genannt, sitzt in der Mitte zwischen den Augenbrauen. Diese Stelle wird auch als drittes Auge bezeichnet und ist das Zentrum der Intuition. Es ist der Zugang zu klaren Gedanken und Selbstreflexion und leitet dich auf deinem Lebensweg. Indigo ist die Farbe des Regenbogens, die mit dem Stirn-Chakra assoziiert wird. Es ist das Kontrollzentrum und der Sitz des Geistes und die Verbindung zwischen Körper und Geist. Als solche kommt dieser Stelle eine besondere spirituelle Bedeutung zu, da ihr nachgesagt wird, die beiden wichtigsten Pranas des Körpers zu vereinen, um den Geist für innere Stille und Intuition zu öffnen. Ohne diese Integration bleibst du in der Wahrnehmung der gewöhnlichen Realität und im Reich der Sinne gefangen. Unausgeglichenheit des Ajna Chakra kann zu Verwirrung führen und sich in körperlichen Symptomen wie Kopfschmerzen, Migräne und Schwindel äußern. Außerdem kann es zu Problem führen, der eigenen Intuition zu vertrauen und zu folgen.  Ist dieses Chakra aber im Gleichgewicht, kannst du die Dinge klar sehen, ohne dass sie von deinem Ego oder deiner Meinung und deinen Erfahrungen verfälscht sind. Yogahaltungen, die dir dabei helfen, das Stirn-Chakra wieder ins Gleichgewicht zu bringen, sind der Delfin (Ardha Pincha Mayurasana), da diese Pose die Durchblutung in Gesicht und Gehirn fördert und so das Dritte Auge anregt, sowie belebende Posen wie die Kindeshaltung (Balasana) und Katze & Kuh.

 

Konen Chakra (Sahasrara)

Das letzte Chakra ist das Kronen-Chakra oder auch Sahasrara Chakra, das auf der Kopfkrone sitzt. Es gilt als Zugang zum reinen Bewusstsein und als Quelle aller Chakras. Es wird mit der Farbe Violett dargestellt und unterscheidet sich von den anderen Chakras dahingehend, dass es kein Knotenpunkt von Energien ist, sondern als höchstes Energiezentrum eher eine Öffnung darstellt. Sahasrara Chakra ist das Zentrum des Glaubens, der Hingabe und Inspiration und verbindet dich mit dem Unendlichen und Grenzenlosen. Wenn dieses Chakra aus dem Gleichgewicht geraten ist, bist du negativ gegenüber dem Leben im Allgemeinen eingestellt und fühlst dich nicht mehr mit deinem spirituellen Vertrauen, deinem Körper, der Welt um dich herum und deinem höheren Selbst verbunden. Wenn du das Kronen-Chakra wieder ins Gleichgewicht bringst, fühlst du Frieden und Ruhe und hast eine positive Einstellung zum Leben. In Bezug auf die Asanaparxis sind Posen wie der Kopfstand (Sirsasana), der (halbe) Lotus und Savasana geeignet, um Konzentration, Frieden und Balance zu fördern und so dein Kronen-Chakra wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

 

ZUSAMMENFASSUNG

Das System der 7 Chakren kann als ganzheitliche Beschreibung des menschlichen Körpers dienen: sowohl des physischen als auch des mentalen und emotionalen Körpers.

Die Arbeit mit den Chakras kann körperliche, emotionale und mentale Ungleichheiten im Körper ausgleichen und die Aufmerksamkeit auf feinere Bewusstseinsebenen lenken. So können die Hindernisse auf dem Weg zur Selbstverwirklichung beseitigen werden.

Unabhängig davon, ob du daran glaubst, dass dir dies dabei hilft, deine Energiezentren zu reinigen, wird eine regelmäßige Yogapraxis auf jeden Fall deine Gesundheit und dein Wohlbefinden steigern, da sie dir ein wunderbares Werkzeug an die Hand gibt, um mit den Herausforderungen und Schwierigkeiten des Lebens zurechtzukommen.

Zudem stärkt die Beschäftigung mit den Chakras die Verbindung zu deinem Körper und ermöglicht es dir so, herauszufinden, ob du mehr Fokus, Erdung oder Entschlossenheit benötigst. So kannst du die Yogapraxis an deine Bedürfnisse anpassen, um Balance und Harmonie im Leben zu finden.

Wir freuen uns schon sehr, dich auf diesem Weg ganz besonders in diesem Monat zu unterstützen.

Lovelove

Katharina & das Team der Yogaschule Flensburg

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