Warst du schon einmal in einer Yogastunde, in der der Yogalehrer / die Yogalehrerin so etwas gesagt hat wie „Öffne dein Herz-Chakra“ oder „Spüre die Erdung in deinem Wurzelchakra“?
Und du hast versucht da etwas zu spüren, wusstest aber nicht so, wo und was jetzt eigentlich genau und wie es sich anfühlen soll?
Das ist ganz normal und muss auch nicht sein. Du kannst auch ohne an Chakren zu glauben, ein glückliches und erfülltes Leben führen.
Dich einmal mit dem Chakra-Konzept zu beschäftigen, kann allerdings auch bereichernd und vielleicht sogar für die eine oder andere Situation in deinem Leben hilfreich sein. Das ist zumindest meine Erfahrung. Denn ich war anfangs auch sehr skeptisch.
Es gibt viel Wissen und auch einiges an Halbwissen zum Thema Chakren.
Ich möchten für dich ein wenig Licht ins Dunkel dieser Theorie bringen und sie in den Yogaklassen für dich erlebbar machen.
Sodass du selber entscheiden kannst, ob dieses Modell hilfreich für dich und deine Yogapraxis ist. Oder eben auch nicht.
„Chakra“ bedeutet Rad, Kreis oder Wirbel und symbolisiert Bewegung und Veränderung. In der Chakra-Lehre versteht man sie als Energiewirbel und Kraftzentren im menschlichen Körper, die unsichtbar und nicht organisch sind. Chakras sind wichtiger Bestandteil eines feinstofflichen Konzepts, das in Yoga, Buddhismus, Aryuveda und in der Traditionellen Chinesischen Medizin bekannt ist. Erwähnt wird das Chakra-Wissen bereits in den über 3000 Jahre alten Veden (philosophische Schriften). Im Yoga gehen wir von sieben Hauptchakren aus. Diese Chakren werden entlang der Wirbelsäule lokalisiert, wo sie den feinstofflichen mit dem grobstofflichen Körper verbinden. Außerdem werden sie bestimmten Organen, Emotionen, Körperfunktionen und Lebensthemen zugeordnet sowie mit Sinnen, Farben, Gottheiten, Mantras, Tieren, Kräutern und Steinen in Verbindung gebracht.
Das Ziel einer Yogapraxis ist es, das Chakrensystem auszubalancieren. Ein unterversorgtes Chakra schafft genauso Probleme wie ein übersteuertes. Yoga schafft den Ausgleich zwischen zu viel und zu wenig. Zwischen Yin und Yang.
Alle Chakren im Überblick
- Muladhara-Chakra (Wurzelchakra) am Ende der Wirbelsäule von Steißbein aus zur Erde hin ausgerichtet.
- Svadhisthana-Chakra (Sakralchakra) in Höhe des Schambeins bzw. des Kreuzbeins.
- Manipura-Chakra (Nabelchakra) zwischen Nabel und Brustbeinende sowie in gleicher Höhe des Rückens.
- Anahata-Chakra (Herzchakra) in der Mitte der Brust sowie in gleicher Höhe der Brustwirbelsäule.
- Vishuddha-Chakra (Halschakra) in Höhe des Kehlkopfs bzw. mittig des Nackens.
- Ajna-Chakra (Stirnchakra) in der Mitte der Stirn und in gleicher Höhe am Hinterkopf (auch drittes Auge genannt).
- Sahasrara-Chakra (Kronenchakra) am höchsten Scheitelpunkt des Kopfes zum Himmel ausgerichtet (auch Scheitelchakra genannt).
In diesem Monat beginnen wir mit dem dritten Chakra, dem Manipura Chakra.
Übersetzt bedeutet Manipura „Juwel in der Stadt“.
Wie oben beschrieben, liegt es auf Höhe des Solarplexus (Sonnengeflecht). Als Farbe wird ihm gelb bis goldgelb zugeordnet und es gehört zum Element Feuer.
Auf der körperlichen Ebene wird dem dritten Chakra vor allem die Verdauung und der Metabolismus zugeordnet. Manipura kontrolliert unser Energielevel und versorgt auch die Verdauungsorgane mit Energie. Sein Element Feuer manifestiert sich im Körper als Hitze und entfacht bzw. reguliert das Verdauungsfeuer, Agni, und das bringt Energie zu Leber, Milz, Bauchspeicheldrüse und Magen und stärkt dich in deiner Kraft. So liefert es einen wichtigen Beitrag zu einer gesunden und stabilen Konstitution. Da mit dem Verdauungstrakt auch die Psyche eng verbunden ist, hat das dritte Chakra aber auch hier entscheidenden Einfluss auf das Wohlbefinden.
Auf der mentalen Ebene ist Manipura die Quelle von Kraft und Selbstbewusstsein, speichert unsere Energiereserven und hat die Kraft der Transformation inne. Wenn du dich selbstsicher fühlst, zielstrebig und motiviert bist, ist dein drittes Chakra offen und in Balance. Wenn es blockiert ist, tritt das Gegenteil ein. Dein Selbstbewusstsein ist klein, es fällt dir vielleicht schwer Entscheidungen zu fällen, oder du hast Probleme, deine Wut zu zügeln und die Kontrolle zu wahren.
Für die Öffnung und den Ausgleich des 3. Chakras sind in der Yoga-Praxis Haltungen geeignet, die die Flammen des inneren Feuers anfachen. Hier Es gibt einige Asanas (Yogahaltungen), die geeignet sind um dein Manipura Chakra zu stärken. Besonders Asanas, in denen der Bereich um den Verdauungstrakt angesprochen wird, sind besonders gut. Wenn du also das Gefühl hast, dass du dein Manipura stärken solltest, dann solltest du bei deiner Asanapraxis vor allem Asanas wie die sitzende Vorwärtsbeuge (Paschimottanasana), den Drehsitz (Ardha Matsyendrasana) und den Bogen (Dhanurasana) mit einbauen.
Und vielleicht wirst du die eine oder andere dieser Yogahaltungen in diesem Monat in unseren Yogastunden erleben;-)
Ich wünsche dir viel Freude und einen offenen Entdeckergeist bei allem, rund ums Thema Chakren. Und finde neugierig heraus, was sich für dich richtig anfühlt.
Love & Namasté
Katharina