„Gutes Karma – Schlechtes Karma“, „Das gibt Karma-Punkte“, „Das Karma schlägt zurück“…
Wer kennt sie nicht diese Sprüche über das Karma?
Viel Halbwissen und viele Vorurteile schwirren da draußen herum und viele denken, dass Karma irgendetwas mit Wiedergeburt und unabänderlichen Schicksal zu tun hat. „Ich kann nix dafür- das ist mein Karma…“.
„Karma“ kommt aus der Sanskritwurzel KRI und bedeutet zunächst einmal physische oder geistige Handlung oder Tat. In den vedischen Schriften steht, dass Karma die Summe unserer Handlungen ist. Wann immer eine Handlung stattfindet, folgt eine Reaktion. Im klassischen Yoga spricht man von einem Kreislauf von „Ursache und Wirkung, der nie endet“.
Nichts kann geschehen ohne Ursache. All unsere Gedanken, Wünsche und Gefühle führen zu einer bestimmten Wirkung.
„Du säst eine Tat und erntest eine Gewohnheit. Du säst eine Gewohnheit und erntest einen Charakter. Du säst einen Charakter und erntest ein Schicksal.“ Swami Sivananda
Wenn Menschen an Wiedergeburt glauben, so wird angenommen, dass in früheren Leben gewisse Erfahrungen gemacht wurden, dessen Auswirkungen nun in diesem Leben sichtbar werden.
Ob wir nun an Wiedergeburt glauben oder nicht, und den meisten von uns, wenn wir ehrlich sind, wird es ein bisschen schwerfallen: Entscheidend an der Idee von Karma ist die Verantwortung, die wir für unsere Handlungen tragen. Ja sogar schon für unsere Gedanken, denn aus ihnen folgen Handlungen.
Halten wir also fest: Karma heißt, wir sind selbst verantwortlich für das, was uns geschieht, und auch für das, was uns in Zukunft passieren wird. Wenn alle diesen Gedanken wirklich ernstnehmen würden, würde es uns leichter fallen, die massiven Probleme durch Klimawandel und die Ausbeutung der Erde nicht der nächsten Generation zu überlassen.
Einerseits irgendwie ein unbequemer Gedanke: denn wenn wir für das, was uns wiederfährt (und besonders das nicht so Erwünschte), die Verantwortung übernehmen, dann können wir uns nicht auf dem Schicksal und den Launen des Lebens „ausruhen“.
Und andererseits schenkt uns diese Einstellung Freiheit und Selbstbestimmtheit. Denn im Umkehrschluss heißt es dann auch, dass wir durch unsere Gedanken, Worte und Taten unser Leben selbst gestalten können. Wir sind die Schöpfer*innen unserer Wirklichkeit.
„Starte eine Revolution in dir selbst. Erkenne deine Schöpferkraft bedingungslos an.“ Laura Malina Seiler