Der Fuß ein Wunderwerk des Körpers.
26 Knochen, 33 Gelenke, über 100 Bänder, 20 Muskeln, sowie 70.000 Nervenenden bilden den Fuß. Eingeteilt in drei Abschnitte: Fußwurzel, Mittelfuß und Zehen. Ob wir stehen, gehen, laufen, springen, tanzen oder hüpfen, all das leisten unsere Füße. Sogar mit viel Übung ist es machbar mit den Füßen zu schreiben. Alles möglich durch das enge Zusammenspiel zahlreicher Muskeln, Sehnen, Bänder und Gelenke.
Bezaubernd und so süß sind die Füße eines Babys, glatt und fein, so sanft sehen sie aus und haben mich immer wieder total verzückt bei meinen Kindern. Je größer und älter die Füße werden, verlieren sie meist an Aufmerksamkeit. Ausgewachsene Füße sind nicht immer schön anzusehen. Manchmal liegt es vielleicht an den Schritten, die sie gegangen sind. Einige Wege steinig und schwer zu laufen. Die Füße verbinden uns mit der Erde und tragen uns durchs Leben.
Warum ist es das Erste was man am Strand macht, Schuhe ausziehen und barfuß gehen? Das fühlt sich dann doch gleich an wie Urlaub. Ich finde, es tut gut sich zu spüren und sich zu erden, vielleicht ist es auch die Verbindung, die wir eingehen mit der Natur ohne das wir durch eine Schuhsohle getrennt sind? Den Untergrund wahrnehmen, z.B bei einem Strandspaziergang an der Nordsee bei Ebbe. Herrlich! Ein Barfußspaziergang am Strand bringt mich zurück in meine Mitte. Wahrscheinlich ist
es die Kombination aus Bodenkontakt, Seeluft, Wasser und das Gefühl von Freiheit. Unsere Füße sind beim Gehen die Verbindung von Vergangenheit und Zukunft. Angekommen im Hier und Jetzt ist es vielleicht wichtig den Fokus mal nach „ganz unten“ zu lenken. Häufig ist es selbstverständlich, dass die Füße ihre Arbeit erledigen und alle Form der Bewegung mittragen. Sie gleichen aus, wenn wir das Gleichgewicht verlieren.
Ein fester und stabiler Stand ist auch beim Yoga wichtig. Er beginnt bei den Füßen und baut sich dann nach oben hin auf. Wir bauen die Asanas vom Fuß auf, setzen ein Pada Bandha – einen verwurzelten Fuß. Richte deine Aufmerksamkeit auf deine Füße, die Zehen, die Fußballen außen und innen und die Ferse und verwurzele dich mit dem Boden.
Die Ausrichtung unserer Füße beim Yoga kann viel Einfluss auf die Asana haben. So kann die Intensität der Übung wesentlich höher werden, zum Beispiel im Krieger III: das Standbein hält das Gleichgewicht und das abgehobene, gestreckte Bein mit angezogener Fußspitze schiebt lang nach hinten. Mir hilft es sehr in dieser Haltung, wenn ich mir vorstelle, ich schiebe mit meinen Fuß die Wand hinter mir weg. Es gibt mir Stabilität und lässt mich kraftvoller die Asana durchführen. Auch bei der Asana Dandasana – dem Sitz mit gestreckten Beinen – können die Füße die Haltung sehr intensivieren. Durch das Heranziehen der Füße wird die komplette Beinrückseite gedehnt.
Wir trainieren den ganzen Körper, selten legen wir den Fokus nur auf die Füße, da sie immer mitarbeiten.
Wir trainieren den ganzen Körper, selten legen wir den Fokus nur auf die Füße, da sie immer mitarbeiten.
Dank unserer Füße kommen wir vorwärts im Leben, können Perspektiven verändern, Richtungswechsel vollziehen, uns anschließen, aber auch abgrenzen und vielleicht auch mal bewusst stehen bleiben und inne halten, genießen, um dann mit dem nächsten Schritt zu starten, ganz ohne den Boden unter den Füssen zu verlieren.
In diesem Sinne wünschen wir euch einen geerdeten Herbst!
Maya & das Team von der Yogaschule Flensburg